Die DTM erwartet beim dritten Rennwochenende der Saison 2024 in Zandvoort (07.-09. Juni) ein einzigartiger Ablauf und ein veränderter Zeitplan. Das Sonntagsrennen auf dem niederländischen Dünenkurs soll um 16:30 statt zur üblichen Startzeit um 13:30 Uhr beginnen, wie Motorsport-Magazin.com aus unterschiedlichen Quellen erfahren hat.

Die geplante Verschiebung des Rennstarts um drei Stunden liegt im parallel stattfindenden Test-Tag für die 24 Stunden von Le Mans begründet. Bis zu sechs DTM-Fahrer sollen bei diesem offiziellen Test antreten, der sich mit dem zweiten Zandvoort-Rennen überschneidet. Der Plan laut MSM-Infos: Die betroffenen Fahrer sollen nach ihrem Testeinsatz in Le Mans direkt nach Zandvoort reisen, um rechtzeitig zum DTM-Rennen am Start zu stehen.

Zandvoort-Plan: Ein Qualifying schon am Freitag

Der ungewöhnliche Zeitplan würde sich nicht nur auf das Sonntags-Rennen, sondern auch auf die Qualifyings auswirken: Das Zeittraining für den zweiten Lauf soll einmalig bereits am Freitag in Zandvoort ausgetragen werden. Am Samstag liefe alles wie üblich: Dem Qualifying am Vormittag folgt das Rennen um 13:30 Uhr.

Betroffen sind potenziell die BMW-Werksfahrer Marco Wittmann, Rene Rast und Sheldon van der Linde, dazu Lamborghini-Werkspilot Mirko Bortolotti, Kelvin van der Linde wegen seines Lexus-Programms in der WEC sowie Cadillac-Pilot Jack Aitken.

DTM Oschersleben 2024: Highlights vom 2. Rennen (04:30 Min.)

BMW-Motorsportchef Roos: "Le Mans hat Priorität"

Der veränderte Ablauf in Zandvoort wurde am Donnerstag am Rande des DTM-Saisonauftakts in Oschersleben zwischen dem ADAC und den Teams besprochen. Eine Abstimmung gab es nicht. Wie wir hören, sollen diesem Plan keine Steine in den Weg gelegt werden von Teams oder Herstellern, die nicht direkt von der Le-Mans-Überschneidung betroffen sind. Ohnehin wäre niemandem damit geholfen, wenn ein Viertel des 20 Autos umfassenden Starterfeldes in Zandvoort fehlen würde.

BMW setzt Rast, Wittmann und Sheldon van der Linde sowohl in der DTM beim Kundenteam Schubert Motorsport als auch in der WEC/Le Mans auf dem BMW M Hybrid V8-Hypercar ein. Die beiden Letztgenannten stehen vor ihrem Renndebüt in Le Mans, Rast gilt mit seiner Erfahrung als wichtiger Referenzfahrer bei den Münchnern.

"Le Mans hat Priorität", sagte BMW-Motorsportchef Andreas Roos in Oschersleben zu Motorsport-Magazin.com. "Das ist eines der größten und für uns wichtigsten Rennen. Ich habe von Anfang an kommuniziert, dass der Test-Tag für uns sehr wichtig ist."

DTM-Fahrer per Privatjet von Le Mans nach Zandvoort

Für die sechs DTM-Protagonisten wurde nach MSM-Infos ein Privatjet gebucht, der am Samstagabend (08.06.) von Amsterdam non-stop nach Le Mans fliegt (Flugzeit rund 80 Minuten) und der direkt neben dem Circuit de la Sarthe landen kann.

Am Sonntag (09.06.) sollen die DTM-Piloten nach dem Fahrerbriefing in Le Mans mindestens ihre Pflichtrunden während der Vormittags-Session (10:00 bis 13:00 Uhr) absolvieren. Man kann aber davon ausgehen, dass die Hersteller und Teams ihren Piloten mehr Fahrzeit geben werden, damit sie ausreichend Gelegenheit haben, sich mit der fast 14 km langen Strecke sowie dem Verkehr vertraut zu machen.

Der Rückflug nach Amsterdam soll deshalb erst gegen 13:00 Uhr erfolgen, sodass nach Ankunft noch mehr als zwei Stunden Zeit bis zum geplanten Rennstart für das zweite DTM-Rennen in Zandvoort um 16:30 Uhr verbleiben.