Nachdem die Gerüchteküche in der Formel 1 seit Monaten brodelte, ist es seit Mittwoch offiziell: Adrian Newey wird Red Bull mit dem Ende der Saison verlassen. Wohin es den Technik-Guru 2025 zieht, ist noch nicht bekannt. Ferrari gilt derzeit als wahrscheinlichste Option, nachdem Newey eine gute Beziehung zu der Mannschaft rund um Fred Vasseur pflegen soll und schon mehrmals in Bologna am Flughafen gesichtet wurde.

Für Lewis Hamilton käme ein Wechsel von Newey aus Milton Keyes nach Maranello gerade recht. Der Rekord-Weltmeister wandert in der kommenden Saison von Mercedes zu Ferrari. Für ihn würde ein Herzenswunsch in Erfüllung gehen, falls er tatsächlich mit Newey zusammenarbeiten könnte. Hamilton sagte vor dem Miami-Wochenende der Formel 1: "Wenn ich eine Liste der Leute zusammenstellen würde, mit denen ich gerne einmal zusammenarbeiten würde, dann wäre er ganz oben."

Lewis Hamiltons Wunschliste: Adrian Newey ganz oben

Die Anerkennung von Hamilton kommt nicht von ungefähr. Der Brite hob die zahlreichen Erfolge, die der derzeitige Technik-Chef von Red Bull seit seinem Einstieg in die Königsklasse Anfang der 90er-Jahre erreicht hat, hervor. "Adrian hat eine so großartige Erfolgsbilanz und er hat in seiner gesamten Karriere einen unglaublichen Job erledigt, mit allen Teams, bei denen er war und mit all dem Wissen, über das er verfügt", streute Hamilton ihm Rosen.

Hamilton ging in seiner F1-Karriere noch nie in einem von Newey konstruierten Auto an den Start. Am nächsten kam er dem noch 2007 in seiner Debüt-Saison in der Formel 1. Newey hatte einen Vorgänger des MP4-22 konstruiert, mit dem er um die WM gekämpft hatte. "Das Auto hatte sich aus einem Konzept entwickelt, an dem er gearbeitet hatte. Ich fühlte mich also privilegiert, dass ich die Gelegenheit hatte, etwas anzufassen, an dem er gearbeitet hatte", so Hamilton.

Lewis Hamilton im Mercedes gegen Max Verstappen im von Adrian Newey entworfenen Red Bull, Foto: LAT Images
Lewis Hamilton im Mercedes gegen Max Verstappen im von Adrian Newey entworfenen Red Bull, Foto: LAT Images

Im weiteren Verlauf seiner Karriere war Newey immer im Gegenlager des siebenfachen F1-Champions anzutreffen. Die Kombination mit ihm würde Ferrari noch weiter stärken, da ist sich Hamilton sicher: "Ich denke er wäre ein unglaublicher Gewinn. Sie haben schon ein großartiges Team und machen große Fortschritte. Ihr Auto ist in diesem Jahr schneller", so der Noch-Mercedes-Fahrer.

Charles Leclerc: Newey kann den Unterschied machen

Auch Charles Leclerc zeigt sich angetan von einem möglichen Wechsel von Newey nach Maranello. "Adrian ist einer jener Leute in diesem Paddock, von denen man hofft, dass man eines Tages in seiner Karriere mit ihnen zusammenarbeiten kann", zeigte sich der Monegasse begeistert. "Wir haben ein starkes Team und haben in den letzten sieben oder acht Monaten die größten Fortschritte gemacht. Wenn dann auch noch Adrian dazukommt, wäre es unglaublich. Adrian ist ein Typ, der den Unterschied machen kann"

Dass Newey Red Bull verlassen würde, war noch in der vergangenen Formel-1-Saison kaum denkbar. Doch der Machtkampf bei Red Bull und die Affäre rund um Teamchef Christian Horner in der Winterpause beschädigten die lange Zeit gute Beziehung zwischen Newey und dem Teamboss der Bullen. War der Abgang aber bereits zuvor absehbar?

Hamilton wollte in der Pressekonferenz vor dem dritten Formel-1-Rennen in Miami nicht verraten, ob der Name 'Adrian Newey' in seinen Vertragsverhandlungen mit Ferrari-CEO John Elkann und Teamchef Frederic Vasseur gefallen war. Genauso wenig will sich Hamilton dazu äußern, ob neben Ferrari auch Mercedes an dem Technik-Genie dran ist. Gerüchte besagen, dass sowohl die beiden arrivierten Verfolgerteams der Bullen, als auch Aston Martin und McLaren ihre Fühler nach Newey ausgestreckt haben.

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